Manchmal steht man sich bei seiner Dinge-Diät selbst im Weg. Ich habe mal aus Rückmeldungen von euch und den Gesprächen, die ich in den letzten Monaten zum Thema Dinge-Diät geführt habe, zehn Verhaltensmuster zusammengestellt, mit denen man seine Bemühungen leicht selbst torpediert … oft ohne es zu merken. Vielleicht erkennt ihr ja euch selbst oder Bekannte darin wieder?
1. Die Schuld bei anderen suchen
Mancher hat immer eine passende Ausrede, warum die Wohnung ein einziges Chaos ist und die Schränke aus allen Nähten platzen. „Es liegt ja nicht an mir, aber mein Partner, die Kinder, die Mitbewohner …“ Alternativ auch: „Die Wohnung, die Zimmer und Schränke sind zu klein bzw. unpraktisch.“
2. In Panik verfallen
Panik ist der Hauptgrund, warum jemand seine Dinge-Diät abbricht oder gar nicht beginnt: „Das ist so ein riesiges Feld, das schaffe ich nie.“ Oder auch: „Auf die Sachen kann ich doch nicht verzichten.“ Oder: „Was sollen die Nachbarn / Freunde / Kollegen von mir denken, wenn ich das alles rauswerfe? Die denken doch, ich bin verrückt geworden.“
3. Den Superhelden auspacken
Auf der anderen Seite gibt es jene, die alles auf einmal wollen. Statt sich einen überschaubaren Bereich nach dem anderen vorzunehmen und sich Zeit für eine kontinuierliche und damit nachhaltige Dinge-Diät zu nehmen, packen sie alles auf einmal an und wollen in Rekordzeit Erfolge erzielen. Doch der Eifer des Superhelden verfliegt meist rasch und dann ist man ausgepowert und demotiviert.
4. Keine Vision haben
Bei der Dinge-Diät gibt es kein endgültiges Ziel (obwohl man sich natürlich Teilziele setzen sollte, z.B. eine Schublade, ein Schrankfach oder den Schreibtisch auf Vordermann zu bringen). Aber dass es kein Endziel und damit kein Ende gibt, bedeutet nicht, dass man planlos agieren sollte. Im Gegenteil: Um die Motivation und das Durchhaltevermögen zu stärken, ist eine klare Vision wichtig. Was wollen Sie mit dem Geld machen, dass Sie nicht mehr für unnötige Dinge ausgeben? Wie wollen Sie den gewonnenen Platz und die gewonnene Freizeit sinnvoll nutzen?
5. Anderen das Denken überlassen
Was man (noch) benötigt und auf was man verzichten kann, muss man für sich entscheiden … auch wenn diese Entscheidung manchmal schwer fällt. Wer sich vor dieser Entscheidung drückt und sie anderen überlässt, läuft Gefahr, beim kleinsten Zweifel dann auch anderen die Schuld zu geben und nicht wirklich hinter den Bemühungen zu stehen.
6. Auf die Werbung vertrauen
Glaubt man der Werbung, dann kann man ohne die neuesten Produkte kaum überleben. Die neuesten Geräte sind immer besser als die alten, auch wenn man letztere nie wirklich gebraucht hat. Und schließlich gönnt man sich ja sonst nichts. Und mit den neuesten Produkten hat man ja auch mehr Möglichkeiten, ist automatisch beliebter und erfolgreicher … Wer auf die Werbung vertraut, wird automatisch zum Konsumopfer und untergräbt seine Dinge-Diät-Bemühungen. Zwar kommen die alten Schuhe oder die alte Spielkonsole weg, aber bei nächster Gelegenheit kann man der Verlockung und dem einmaligen Angebot nicht widerstehen und kauft Ersatz.
7. Erfolge ignorieren
Der Mensch ist ein Belohnungstier. Wer sich für Erfolge (auch kleine) belohnt, programmiert sein Unterbewusstsein darauf, das jeweilige Verhalten zu unterstützen. Bleibt aber die Belohnung aus, dann rebelliert das Unterbewusstsein und torpediert die neuen Verhaltensmuster. Stattdessen sucht es sich selbst eigene Möglichkeiten, sich zu belohnen – oft durch unnötige Spontankäufe, die wir später bereuen.
8. Anderen auf die Füße treten
Eine tolle Methode, die eigenen Dinge-Diät-Bemühungen zu torpedieren besteht darin, nicht bei den eigenen Problemzonen anzufangen, sondern erst mal den Wohlstandsspeck des Lebenspartners oder der Kinder anzugehen. Oft geschieht das sogar unbewusst und mehr oder weniger selbstlos: „Das ist doch nur zu deinem Besten!“ Aber wer nicht bei sich selbst anfängt und dann die Erfolge nutzt, um beim Partner oder den Kindern für Unterstützung zu werben, sondern über die Köpfe anderer hinweg agiert, sorgt für schlechte Stimmung und Gegenwehr.
9. Besserwisserei
Abwehrreaktionen provoziert auch, wer zu sehr von sich und seinen Dinge-Diät-Erfolgen überzeugt ist und das Umfeld mit zu vielen Tipps und Ratschlägen versorgt. Den Partner oder die eigenen Kinder für das Thema zu gewinnen klappt nicht mit Sätzen wie „Das brauchst du doch eh nicht mehr“, „Das ist doch schon ganz verschlissen“ oder „Das ist doch nichts mehr wert“.
10. Einmal-Aktionen
Einmal ist keinmal: Bei der Dinge-Diät ist Konstanz wichtig. Natürlich geht es darum, die Schränke irgendwann auszumisten und das Chaos zu ordnen. Aber wer sein Verhalten nicht verändert, immer neue Dinge anhäuft und glaubt, dass es reicht, einmal Ordnung zu schaffen und ein paar Müllsäcke zu füllen, torpediert seine eigenen Erfolge!