Die Küche ist oft ein notwendiges Übel. Hier sammelt sich alles Mögliche an und die Funktion des Raums kommt dabei zu kurz. Kein Wunder, wenn dann das Zubereiten von Mahlzeiten oder simples Kaffeekochen zur Geduldsprobe werden und man die Küche am liebsten meidet. Doch mit ein paar einfachen Tipps vom Profi kann man das Chaos reduzieren, mehr Ordnung schaffen und viel Zeit in der Küche sparen. Ich habe vor einiger Zeit mal mit einem Koch gesprochen – hier seine leicht umsetzbaren Tipps:
- Arbeitsflächen: Die Arbeitsflächen müssen immer frei sein. Das bedeutet, dass sie nicht zur temporär-dauerhaften Ablage von Kram und schmutzigem Geschirr genutzt werden! Überhaupt sollte man Einkäufe und anderen Kram sofort wegräumen – alles bekommt seinen Platz, auch die Bananen und das Toastbrot: Die haben auf den Arbeitsflächen dauerhaft nichts verloren.
- Küchengeräte: Offen rumstehen dürfen nur die Geräte, die wirklich ständig im Einsatz sind. Alles andere gehört in die Schränke oder an einen anderen Platz in der Wohnung. Oft verstellen riesige Küchenmaschinen, Brotbackautomaten, Wasserkocher und mehr wertvollen Platz, obwohl sie fast nie benutzt werden. Und wer argumentiert, dass im Schrank dafür kein Platz ist, sollte sich eher darüber Gedanken machen, welche Monster dann noch im Schrank lauern.
- Gewürze, Kaffeebecher, Messer usw.: Oft ist weniger hier mehr. Kräuter und Gewürze, die man selten verwendet, verlieren ihr Aroma. Trennen Sie sich von denjenigen, die Sie eh nicht verwenden. Gleiches gilt für die Kaffeebecher … und auch Schneidemesser: Die meisten haben davon viel zu viele und nutzen doch immer nur die gleichen! Weg mit den anderen. Und dann informieren Sie sich über Möglichkeiten, die verbliebenen Sachen besser und übersichtlicher aufzubewahren. Für Gewürze können Sie ein schmales Regal auf die Innenseite einer Tür eines Küchenschranks befestigen (gibt es im Handel, vorher ausmessen, ob die eingeschobenen Bretter nicht bis an die Tür ragen, ggf. kürzen). Für Kaffeebecher können Sie eine Hängekonstruktion mit Metallhaken verwenden (auch für Küchenhelfer geeignet), vielleicht auch einen Schrankkorb aus Metall unter einem Hängeschrank anbringen. Und für Messer eignet sich beispielsweise ein Messerblock. So nutzen Sie den zur Verfügung stehenden Platz besser und sorgen für mehr Freiflächen und Ordnung.
- Schneidebrett und Abfallbehälter: Ein großes, dickes, hölzernes Schneidebrett hält die Arbeitsfläche frei und sieht gut aus. Ich habe eines mit angeleimten Leisten als „Füße“, so dass ich etwas erhöht arbeiten kann und darunter eine Auffangschale passt, aber das ist Geschmacksache. Hauptsache stabil. Und unbedingt zum Arbeitsplatz gehört ein kleines Abfallgefäß für Küchenabfälle, wenn das Schneidebrett schon keine herausziehbare Auffangschale hat – dann kann man sie nämlich gleich von der Arbeitsfläche entfernen und muss nicht jedes Mal mit ggf. feuchten Abfällen zum Mülleimer laufen. (Wenn Sie nichts Passendes haben, tut es auch ein 1-kg-Joghurteimer o.ä. – natürlich wird der Behälter nach der Arbeit entleert und durchgespült.)
- Schubladen mit Küchenhelfern: In den meisten Schubladen befinden sich viel zu viele und meist zudem vollkommen unnütze „Helfer“. Generell sollten Sie die Schubladen möglichst weitgehend ausmisten. Dann finden Sie nämlich auch leichter, was Sie suchen, und die Schublade geht problemlos zu. Mein Tipp: Alles aus der Schublade in eine kleine Kiste schütten, Schublade ausputzen, die sechs oder sieben wichtigsten Helfer zurück in die Schublade legen, den Rest nur bei Bedarf zurückholen und nach 3 Monaten alles entsorgen, was in der Kiste verblieben ist, weil man es nicht gebraucht hat. (Natürlich dürfen Sie ein paar Lieblingsstücke behalten, wenn es unbedingt sein muss.)
- Bonustipp – Whiteboard oder Tafelfolie: Befestigen Sie an einer Wand oder einer Schranktür ein kleines Whiteboard oder kleben Sie Whiteboard- oder Tafelfolie auf. Daneben hängen Sie einen geeigneten, trocken abwischbaren Stift. Wenn jetzt irgendetwas zur Neige geht, Sie eine Idee beim/fürs Kochen haben oder eine Idee festhalten wollen, notieren Sie sie dort (temporär). So vergessen Sie nichts mehr, weil Sie sich eigentlich aufs Kochen konzentrieren müssen. Und wenn Sie mal nicht da sind, können Sie dort auch Anweisungen für Familienmitglieder hinterlassen, wo Essen steht und wie es zubereitet werden soll. (Petra hat einige Zeit zu diesem Zweck ein altes iPad in der Küche gehabt. Aber das mit feuchten oder mehligen Fingern zu bedienen ist suboptimal, zudem muss es regelmäßig geladen werden. Das iPad dient aber noch immer als Rezeptsammlung und Küchentimer bei ihr.)
Diese fünf (+1) einfachen Tipps lassen sich leicht bewerkstelligen und haben schon bei einigen meiner Freundinnen und Bekannten dafür gesorgt, dass das Kochen wieder mehr Spaß macht und es mehr Organisation und Übersicht in der Küche gibt.