Ich habe viel positives Feedback, aber auch einige Fragen zu dem neuen Buch „Dinge-Diät kompakt“ bekommen. Unter anderem wolltet ihr wissen, was das neue Buch auszeichnet. Da trifft es sich gut, dass ich in den vergangenen Tagen ein Interview mit Markus zum Buch gegeben habe und die Fragen und unsere Antworten hier veröffentlichen darf. Da die Abschrift des Interviews länger als die üblichen Blogbeiträge ist, habe ich es in zwei Teile unterteilt.
Vor wenigen Tagen ist das neue Buch „Dinge-Diät kompakt“ von Inge Dinge und Markus Stolpmann erschienen. Es geht um das Leben und Überleben in einer Gesellschaft, die stark von Konsum geprägt ist, und in der sich immer weniger Menschen ihrer Wohnung geborgen, sondern sich nur noch als Verwalter angehäufter Besitztümer fühlen. Das Buch verspricht nicht nur eine Strategie, um wieder mehr Kontrolle über die eigene Wohnung zu erhalten, sondern auch zu mehr Lebensqualität zu finden.
F: Für diejenigen, die sich noch nicht damit beschäftigt haben: Was ist eine Dinge-Diät?
Inge Dinge: Es geht darum, die eigene Wohnung auf Diät zu setzen. Die meisten haben vollgestopfte Schränke, Zimmer, die sie nur als Abstellkammern nutzen, und Arbeitsflächen, die so vollgeräumt sind, dass man dort nicht arbeiten kann, ohne zuvor das Chaos zu beseitigen. Bei mir war es irgendwann so schlimm, dass ich keinen Besuch mehr einladen wollte, die Hausarbeit zur Qual wurde und ich mich wie Sisyphos fühlte. Gemeinsam mit ein paar lieben Freundinnen, denen es ganz ähnlich erging, habe ich dann begonnen, das zu ändern, und wir haben uns unsere Wohnungen zurückerobert. Dabei haben wir festgestellt, dass einfaches Ausmisten nicht hilft, sondern wir ein richtiges Diät-Programm brauchten, um unsere Wohnungen abzuspecken und von unnötigen Pfunden zu befreien.
F: Im Untertitel des neuen Buches heißt es „Sechs Bausteine für weniger Kram und mehr Lebensqualität“. Was kann sich der Leser oder die Leserin darunter vorstellen?
Inge Dinge: In den bisherigen Büchern habe ich versucht, unsere eigenen Erlebnisse und Erfahrungen zu schildern, damit die Leser unsere Erkenntnisse nachvollziehen und für sich umsetzen konnten. Dabei ging es zunächst um die ersten Erfahrungen („Die Dinge-Diät: Leichter Lebensmittel weniger Kram“), dann später um das spezielle Problem Kleiderschrank und Klamotten („Schlank im Kleiderschrank“) und schließlich darum, wie unser Einkaufsverhalten dazu führt, dass wir immer wieder neuen Kram anhäufen – und wie wir das vermeiden können („Die Dinge-Diät im Einkaufskorb“). Im neuen Buch habe ich alle zentralen Erkenntnisse und Tipps zusammengefasst und gemeinsam mit Markus daraus ein Lern- und Übungsprogramm entwickelt, das alle Bereiche abdeckt und alle Erkenntnisse einschließt, die wir im Laufe der Zeit gesammelt haben.
Markus Stolpmann: Das Ziel war ein kompaktes, leicht verständliches, praxisorientiertes Trainingsprogramm. Daher die Aufteilung in sechs thematisch abgeschlossene, aber aufeinander aufbauende Bausteine. Die Leser werden in die Lage versetzt zu erkennen, wo ihre persönlichen Problemzonen lauern, warum sie so viel Zeug horten und warum es ihnen so schwer fällt, es wieder loszulassen, wie sie das Zeug leichter loslassen können und wie sie mehr aus ihrer Wohnung machen können. Aber es geht auch darum, nicht wieder gedankenlos neuen Kram anzuhäufen und sich zu überlegen, wie man den neuen Freiraum bewahrt und optimal für sich nutzt.
F: Also ein richtiges Diät-Programm für die Wohnung?
Inge Dinge: Genau. Ich bin überzeugt davon, dass es noch nie so leicht war, mit der Dinge-Diät zu beginnen und rasch Erfolge zu haben. Das Buch ist schnell gelesen, voll praktischer Tipps und Übungen. Und alles baut aufeinander auf. Markus hatte die Idee für die Dinge-Diät-Pyramide, die das auch veranschaulicht.
F: Was ist das Besondere an der Dinge-Diät-Pyramide?
Markus Stolpmann: Da geht es um die sechs Bausteine. Die kann man so anordnen, dass sie eine Pyramide ergeben. Auf der untersten Ebene sind drei Bausteine, die sich sozusagen der Vergangenheit widmen: Wo hat sich der Ballast manifestiert, warum hat er sich angesammelt und wie werde ich ihn wieder los. Bleibt man auf der Ebene, dann hilft das, die Wohnung zu entrümpeln, aber das war es auch. Auf der zweiten Ebene geht es darum, was man darüber hinaus machen kann, um mehr für sich herauszuholen …
Inge Dinge: … und den Jo-jo-Effekt zu vermeiden.
Markus Stolpmann: Genau. Da geht es also darum, die Wohnung fit zu machen für die Gegenwart statt sie als Altwarenlager für die eigene Vergangenheit zu nutzen, und darum, die erreichte Balance zu halten. Und gekrönt wird das alles vom sechsten Baustein auf Ebene drei, der die Pyramide komplettiert. Der Schlussstein, der dafür sorgt, dass man die gewonnenen Freiräume jetzt auch sinnvoll für sich nutzt.
F: Die Steigerung der Lebensqualität, die im Untertitel genannt wird?
Inge Dinge: Exakt. Das ist mir besonders wichtig. Es gibt so viel in meinem Leben, dass ohne die Dinge-Diät gar nicht möglich gewesen wäre. Aber das habe ich nicht gleich begriffen und das war am Anfang auch nicht unser Ziel mit der Dinge-Diät. Ursprünglich wollte ich nur Kram und Ballast loswerden, aber dann haben wir alle festgestellt, wie sehr uns dieser Kram eingeschränkt, eingeengt und mit Beschlag belegt hat. Als der Kram weg war und Küche, Kleiderschrank, Schreibtisch usw. besser organisiert waren, da war plötzlich auch mehr Freizeit da. Weniger Sachen, die ich ständig nur verwalten musste, bedeuteten plötzlich auch mehr Überblick und mehr Fokus auf das, was mir wirklich wichtig war.
Es erhöht die eigene Lebensqualität enorm, wenn man plötzlich feststellt, dass man wieder selbst entscheiden kann. Dabei hilft natürlich auch, dass ich plötzlich Geld spare, das ich früher für neuen sinnlosen Kram ausgegeben habe. Und dass ich mich einfach abends hinsetzen und einen neuen Blogbeitrag schreiben kann, ohne schlechtes Gewissen, dass die Wohnung ein Chaos ist. Früher war ich oft so geschafft vom Tag, dass ich mich dann einfach vor den Fernseher gesetzt habe, heute schreibe ich ganze Bücher.
Ich möchte, dass mehr Menschen erkennen, dass der ganze Kram in ihren Wohnungen sie nicht absichert, sondern einschränkt. Und dass sie viel mehr aus ihrem Leben machen können, wenn sie ihre Wohnung auf Diät setzen.
Wenn sich unter euch BloggerInnen oder JournalistInnen befinden, die ebenfalls über das Buch oder die Dinge-Diät im Allgemeinen berichten möchten und Interesse an einem Interview, an Gastbeiträgen oder einem Rezensionsexemplar haben, dann bitte einfach kurz melden.