So vollgestopft unsere Schränke sind, so vollgestopft sind oft auch unsere Terminkalender. Fast täglich treffe ich jemanden, der darüber klagt, zu wenig Zeit und zu viel zu tun zu haben. Das hat dazu geführt, dass wir mal verglichen haben, wie viele mit ihrer Lebenszeit und ihrem Wohnraum umgehen:
- Zeit kann man nicht sparen: man hat 24 Stunden am Tag. Die kann man nur besser (bewusster) oder schlechter nutzen. Auch den Raum in der eigenen Wohnung kann man nicht aufsparen – man kann ihn nur mit Kram zustellen oder sinnvoll nutzen.
- Zeit kann man nicht gewinnen, nur verlieren. Es kann jeden Moment „aus“ sein. Es ist daher wichtig, nicht für die Zukunft oder die Vergangenheit zu leben, sondern für das Jetzt. Auch der Kram in unseren Wohnungen erwies sich als der Versuch, entweder die Vergangenheit festzuhalten oder für eine unbekannte Zukunft vorzusorgen – und dabei schränkten wir unseren Lebensraum immer weiter ein.
- FREIzeit ist wie FREIraum etwas Positives. Wer jede Minute verplant, lebt genauso im Chaos wie derjenige, der jeden Kubikzentimeter seiner Wohnung als Stauraum nutzt.
- Im Mittelpunkt steht jeweils die Frage, was uns WIRKLICH wichtig ist. Wie nutzen wir unsere Zeit? Wie nutzen wir unsere Wohnung? Häufig sind es nicht hinterfragte Routinen und Gewohnheiten und schlechte Planung, mit denen wir uns selbst unser Leben zur Hölle machen und die zu vergeudeter Zeit wie vergeudetem Raum führen.
- NEIN sagen, loslassen und Verzicht üben fällt uns schwer, weil all unsere Beschäftigungen (wie all unser Besitz) wichtig, notwendig und wertvoll erscheinen und jede Änderung Unsicherheit, Zweifel, ja, sogar Angst erzeugt. Aber wenn man den eigenen Tagesablauf und den eigenen Besitz bewusst hinterfragt, zeigt sich, wieviel Optimierungspotenzial es gibt.
- Ganz ähnlich wie die Organisation der Küche oder des Kleiderschranks leichter fällt, wenn man sich von unnötigem Kram trennt und dann mehr Spielraum zum Organisieren hat, kann man auch den eigenen Tagesablauf viel besser organisieren, wenn man sich von unnötigen, aber althergebrachten Gewohnheiten trennt.
Es ließen sich sicher noch viele andere Parallelen finden. Letztlich handelt es sich bei Lebenszeit und Wohnraum um ein sehr kostbares Gut, das man sehr bewusst nutzen und nicht sinnlos vergeuden sollte.
Aber es noch einen Zusammenhang: Nachdem ich mein Wohnung einer Dinge-Diät unterzogen habe, brauche ich weniger Zeit für die Hausarbeit, für den Einkauf, fürs Kochen. Und ich verliere weniger Zeit durch das Suchen in all dem Chaos oder durch Platz schaffen und aufräumen. So sorgt die Dinge-Diät auch dafür, dass man seine Lebenszeit bewusster und sinnvoller nutzt.