Markus hat in dieser Woche einen tollen Gastbeitrag zum Thema Dinge-Diät und Autopilot geschrieben und zeigt, warum eine Dinge- oder Task-Diät ein Lebensstil und keine Einmal-Maßnahme ist. Passend dazu habe ich, angeregt durch eine Leserzuschrift, mal eine (ganz unrepräsentative) Umfrage zu den wichtigsten Vorteilen eines „Dinge-Diät-Lebensstils“ gemacht. Es ging um die langfristigen Auswirkungen einer Dinge-Diät, nicht die kurzfristigen wie mehr Platz und weniger Chaos. Natürlich haben Karla, Moni, Petra und Vera sich beteiligt und auch in ihrem Bekanntenkreis nachgefragt.
Hier sind unsere Top 5:
- Platz 5 – Mehr Raum für die wichtigen Dinge des Lebens: Unsere Schränke und Zimmer sind voll von Dingen, die uns nichts bedeuten. Weg damit! Das schafft Raum für das, was uns wirklich wichtig ist – sowohl geistig als auch räumlich.
- Platz 4 – Mehr Fokus auf „Self-Development“: Durch den Besitz von Dingen entwickeln wir uns nicht weiter. Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse … das sind die Bereiche, die das Leben lebenswert machen. Viel zu oft betreiben wir „Shelf-Development“ statt „Self-Development“: Statt in Sachen zu investieren, die nur unsere Regale füllen, schafft die Dinge-Diät die Grundlage, um häufiger ganz bewusst selbst etwas zu erleben oder zu tun. Viele von uns haben durch das Ausräumen und Ausmisten neue Ideen bekommen, sich aber auch an längst vergessen geglaubte Interessen zurückerinnert, die im wahrsten Sinne des Wortes „verschüttet“ waren.
- Platz 3 – Weniger Ablenkung und mehr Produktivität: Viele der Sachen, die wir besitzen und tatsächlich regelmäßig nutzen, sind eigentlich nur dazu da, um uns abzulenken. Genauso wie viele Aufgaben, von denen wir glauben, dass wir sie machen müssten und andere sie von uns erwarten. Wie viel Zeit verbringen wir stumpf vor dem Fernseher, im Internet oder mit irgendwelchen Games? Mit immer wiederkehrender Hausarbeit? Mit Fahrdiensten? Mit anderen Dingen, die uns eigentlich stupide und sinnlos erscheinen? Wenn man diese Zeitfresser verbannt, kann man sich viel besser auf das Wesentliche konzentrieren und viel mehr in weniger Zeit erledigen. Ich bin selbst das beste Beispiel: Die Dinge-Diät-Bücher hätte ich mit unserem alten Lebensstil nie in so kurzer Zeit schreiben können.
- Platz 2 – Weniger sinnlos verschwendetes Geld (und mehr Budget für wirklich spannende Wünsche): Mit der Dinge-Diät kauft man weniger sinnlose Dinge, es gibt weniger Frust- und Spontankäufe, die man kurze Zeit darauf schon wieder bereut … und es landen auch weniger Lebensmittel im Müll. Nicht nur wir gehen auch weniger in Restaurants (und wenn, dann nicht aus Frust, sondern aus Lust), lassen uns weniger vom Lieferdienst bringen und kochen dafür häufiger gemeinsam. Und wer ein aktives Hobby hat, muss kein Geld für passive Ablenkungen ausgeben. Viel Geld, das man sparen kann – und das man dann für sinnvollere Wünsche verwenden kann.
- Platz 1 – Mehr innere Ruhe und Zufriedenheit: Wenn man mal verstanden hat, dass Besitz nicht glücklich macht (höchstens abhängig), dann muss man sich auch nicht mehr fragen, ob man nicht doch das neueste Tablet braucht, das neue Paar Schuhe oder den neuen Wagen, den man sich eigentlich nicht leisten kann. Dann hetzen wir nicht mehr den Versprechen aus der Werbung hinterher. Dafür schaffen wir das Bewusstsein, dass man sich nicht über das definiert, was man im Schrank, sondern das, was man im Kopf hat. Damit entfällt ein großer Bereich, der für Unzufriedenheit, Neid und innere Unruhe verantwortlich ist. Mehr noch: Die Dinge-Diät liefert mehr Selbstvertrauen und Zufriedenheit, da man sich damit beschäftigt hat, was einem wirklich wichtig ist – und sich auf diese Aspekte konzentriert.
Gerade der letzte Punkt ist eigentlich das schönste Kompliment, das man unserer Dinge-Diät machen kann: Es geht um einen neuen Lebensstil, mehr Lebensqualität und weniger innere Zerrissenheit. Wenn ich mich mit Bekannten unterhalte, dann ist die vollgestopfte Wohnung eigentlich immer nur die Manifestation eines Lebens, bei dem das zu kurz kommt, was uns wirklich auszeichnet: der Mensch!
Das ist eigentlich auch vollkommen logisch: Wenn der Besitz wichtiger wird als man selbst, wenn die Dinge überhandnehmen, dann wird man von ihnen überrollt. Man ist nicht mehr der „Herr“ (oder die Frau) im eigenen Leben, sondern nur noch ein Verwalter. Und ganz ehrlich: Fühlen Sie sich nicht manchmal genau so – getrieben durch die eigenen To-Do-Listen, gestresst von dem Berg an Besitz, über den man den Überblick längst verloren hat, und in einem ewigen Kreislauf, aus dem man allzu gerne ausbrechen würde, um endlich mal wieder man selbst zu sein? Eine Dinge-Diät ist der Anfang, um sich nicht nur die Kontrolle über die eigene Wohnung, sondern auch das eigene Leben zurückzuerobern!
Was sind für Sie die wichtigsten Vorteile der Dinge-Diät (neben den offensichtlichen, Platz zu schaffen und das Chaos in den Griff zu bekommen)? Schreiben Sie mir!