Unsere Konsum- und Überflussgesellschaft bringt es mit sich, dass wir uns vor Ablenkung kaum retten können. Wie viele der Dinge, die deine Wohnung zu Beginn der Dinge-Diät bevölkert haben, hast du nur gekauft, um Zeit totzuschlagen?
Natürlich: Wenn du abends nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommst, scheint es bequem, den Fernseher einzuschalten. Und statt selbst Erfahrungen zu sammeln und aktives Wissen aufzubauen hast du vermutlich viel Geld für Ratgeberliteratur und Edutainment-Produkte ausgegeben, in die du nie einen Blick geworfen hast: Dein Bücherregal hat mehr Wissen angehäuft als du! All das sollte uns eigentlich vor Augen führen, wie wenig wir wirklich leben und wie häufig wir es uns einfach nur leicht machen und Ablenkung suchen.
Wer eine Dinge-Diät beginnt, ist in der Regel zunächst nur daran interessiert, sich möglichst problemlos von überflüssigem Kram zu trennen und wieder in der eigenen Wohnung durchatmen zu können, statt sich ständig eingeengt zu fühlen. Doch die Dinge-Diät leistet mehr: Sie lichtet den undurchdringlichen Urwald und plötzlich beginnt man, wieder einzelne Bäume bewusst wahrzunehmen. Ablenkungen entlarven sich selbst und langsam rückt die Frage in den Mittelpunkt, was wirklich bedeutsam im Leben ist. Dabei geht es nicht um Entbehrung, sondern um Fokus, um Konzentration auf das Wesentliche.
Es geht darum, die Prioritäten neu zu bestimmen, die bestimmte Dinge für dich haben, den Ballast loszuwerden, der deinen Lebensstil einschränkt, und nicht nur eine Balance zwischen IN und OUT zu erreichen, sondern auch eine neue Balance in deinem Leben selbst.
Das bedeutet auch, dass es nicht nur um die Gestaltung des Wohnraums geht, sondern um deinen Lebensraum. Die Dinge-Diät schafft den Freiraum, um das eigene Leben zu ändern und zu mehr Lebensqualität zu finden: Du kannst leben statt nur deinen Besitz zu verwalten. Du brauchst keine Ablenkung, denn die lenkt dich nur davon ab, etwas aus deinem Leben zu machen!