Ich hatte kürzlich eine längere Diskussion mit einem Blogleser. Keine Ahnung, ob das so ein Mann-Frau-Ding ist, aber er hat mich immer wieder davon zu überzeugen versucht, dass die ganze Dinge-Diät Mist ist (oder „Bullshit“, wie er sich auszudrücken pflegte): Seiner Meinung nach braucht man nur Disziplin, um „sein Leben in den Griff zu bekommen“. Alles, was sich ansammelt, zeugt nur von Disziplinlosigkeit.
Nun bin ich auch nicht für Disziplinlosigkeit, aber ich bin überzeugt, dass Disziplin dort wichtig ist, wo Regeln „von oben“ vorgegeben werden (müssen), um ein reibungsloses Miteinander und eine gewisse Zielerreichung zu gewährleisten – bei der Bundeswehr, in Unternehmen, in einem gewissen Rahmen in der Schule usw. Disziplin bedeutet für mich: Regeln von oben. Und irgendeine „Bestrafung“, wenn gegen die Regeln durch Disziplinlosigkeit verstoßen wird.
Aber: My Home Is My Castle! Hier will ich mich selbst verwirklichen können. Und die Dinge-Diät soll Spaß machen, nicht zum Zwang ausarten. Hier geht es um meinen Lebensbereich. Ich will mich nicht selbst bestrafen, sondern mich eher belohnen. Und ich will nicht mein Verhalten irgendwelchen Regeln unterwerfen, sondern Verhaltensmuster verinnerlichen, an die ich glaube und die mir mehr Lebensqualität und Lebensfreude geben. Das erreiche ich (zumindest für mich) nicht durch Regelwerke und Einschränkung, sondern durch neue und geänderte Gewohnheiten sowie Einsichten.
Disziplin und Regeln sind für mich nur Kontrollinstrumente. Neue Gewohnheiten hingegen greifen viel tiefer, es geht darum, mein Unterbewusstsein neu zu programmieren. Natürlich braucht das Zeit, um neue Verhaltensmuster und Gewohnheiten zu erlernen – aber dann kann ich so leben, wie ich möchte, und muss mich nicht ständig selbst kontrollieren.
Was meint ihr: Sind Regeln oder neue Gewohnheiten der bessere Weg, etwas im eigenen Leben zu verändern? Schreibt mir gerne eure Meinung.