Keine Ahnung, ob das überall so ist, aber hier gibt es immer mehr Anbieter, bei denen man seinen überzähligen persönlichen Kram zwischenlagern lassen kann. Zumindest alle zwei Wochen fällt mir irgendwo ein Flyer entgegen, der für „Selfstorage“-Angebote gleich in der Nachbarschaft wirbt.
Bei den Anbietern kann man Lagerabteile von 1 bis 50 qm (und mehr) mieten, ohne lange Vertragslaufzeiten zu haben. Man kann also auf die Schnelle etwas einlagern und auch genauso schnell wieder kündigen. Gedacht sind die Angebote in erster Linie für Privatleute, die einfach zu viel Kram in ihrer Wohnung haben und manches auslagern wollen oder müssen. Daher auch Angebote in der Nähe und nicht irgendwo in Gewerbegebieten. Teilweise werden dafür sogar leerstehender Wohnraum oder ungenutzte Geschäftsräume umgebaut. Und oft kommt man jederzeit unkompliziert an die Sachen – rund um die Uhr. Zumindest sagen das manche Flyer.
Und der Bedarf scheint riesengroß zu sein: Weltweit ist der „Selfstorage“-Markt ein 38-Milliarden-Dollar-Business! Ich wollte die Zahlen erst gar nicht glauben, aber offenbar stehen wir in Deutschland erst am Anfang. Neben den eigentlichen Lagergebühren wird auch mit Zusatzservices verdient: Man kann Verpackungsmaterial bekommen, es werden Transportservices organisiert und teilweise kann man sich sogar Paket an sein Lagerfach schicken lassen. Da man jederzeit kündigen kann, wirkt die monatliche Miete zudem gering – ist ja nur temporär. Aber viele Nutzer behalten die Abteile auf Dauer, weil sie gar keinen Platz haben, um die Sachen zurückzuholen … und sie sich andererseits von den Sachen nicht trennen wollen. Dann wird der überzählige Kram zum echten Kostenfaktor. Die Anbieter freut’s.
Irgendwie bin ich ja der Meinung: Ausmisten geht vor Auslagern. So spart eine Dinge-Diät viel Geld, das sonst für die Lagermiete drauf geht. Aber dass diese Angebote so zahlreich aus dem Boden schießen zeigt, dass der Bedarf offenbar da ist.