Amazon hat sein Angebot Amazon Music Unlimited für Deutschland (und Österreich) freigeschaltet. Während man bei AmazonPrime Music (einem Bestandteil der Amazon Prime Mitgliedschaft) „nur“ Zugriff auf 2 Millionen Songs hat, sind es bei Music Unlimited über 40 Millionen.
Damit ist das Angebot eine echte Konkurrenz zu Spotify und Apple Music – und hat mit 9,99 € pro Monat für Einzelnutzer und 14,99 € pro Monat für Familien auch das gleiche Preisniveau. Aber Kunden, die bereits Amazon Prime haben, können bei Amazon Music Unlimited zwei Euro pro Monat sparen, zahlen also nur 7,99 € im Monat oder 79 € im Jahr. Das ist dann durchaus eine Ersparnis im Vergleich zu Spotify und Apple, wenn man Prime eh nutzt.
Vor- und Nachteile von Streaming-Angeboten
Ich bin mittlerweile Fan solcher Streaming-Angebote: Unsere CD-Sammlung hat nie 2 Millionen Titel umfasst, schon gar nicht 40 Millionen. Eher so was wie 400. Und trotzdem habe ich die gesuchte CD oft nicht gefunden oder war zu faul, sie einzulegen und zu dem Lied zu springen, das mit gerade durch den Kopf ging. Bei Spotify nutze ich eigene, aber auch kuratierte Playlists, stolpere immer wieder über neue Künstler, die ich gar nicht kannte, die mir aber aufgrund meiner Nutzungsgewohnheiten empfohlen werden. Und ich kann auch gezielt nach einem Song oder einem Interpreten suchen, ganz ohne CD-Wechsel.
Ganz nebenbei gehört auch das Chaos mit den CDs, die irgendwo rumlagen, nicht in der richtigen Hülle gelandet waren oder einfach verlegt oder auf Nimmerwiedersehen verliehen wurden, bei uns der Vergangenheit an. Und auch ganz wichtig: Meine Streaming-Musik habe ich immer dabei – auch unterwegs, im Bus oder im Hotel.
Ich bekomme manchmal als Feedback, dass man dann die Musik (oder auch Videos und E-Books) ja nicht besitzt. Stimmt schon, aber diese Form von Besitz hat für mich keinen Zusatznutzen. Im Gegenteil: Wir besaßen früher viele CDs und Videos, die wir gar nicht mehr genutzt haben. Sie verstellten Platz, verstaubten und jedes Mal habe ich mir überlegt, wieviel Geld wir da eigentlich versenkt hatten. Und als wir die Sammlungen verkaufen wollten, waren sie niemandem viel wert. Vor allem aber bin ich bei physischem Besitz viel eingeschränkter – wir hatten irgendwann nur noch einen DVD-Player, der auch CDs abspielen konnte. Aber der stand im Wohnzimmer. Nichts mit Musikhören im Schlafzimmer…
Letztlich muss natürlich jeder für sich entscheiden, ob man lieber eine Sammlung aufbauen oder einfach nur die Inhalte abrufen möchte. Und natürlich bindet man sich auch bei solchen Streaming-Angeboten irgendwie an den Anbieter: Ob ich irgendwie meine Playlists von Spotify zu Amazon Music Unlimited übertragen könnte, weiß ich noch nicht. Aber den 30tägigen, kostenlosen Testzeitraum werde ich auf jeden Fall nutzen.