Eine Studie mit dem Titel „Clutter, Chaos, and Overconsumption: The Role of Mind-Set in Stressful and Chaotic Food Environments“ von Lenny Vartanian von der UNSW Australia sowie Kristin Kernan und Brian Wansink von der Cornell University hat untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten und dem Chaos in der Wohnung gibt.
Dabei ging es zwar nur um Snacks, aber auch da zeigte sich, dass in den chaotischen Küchen mehr zu Cookies gegriffen wurde, in aufgeräumten Küchen eher zu gesünderen Snacks. Natürlich liegt der Verdacht nahe, dass Cookies eher als Belohnung oder Trostpflaster empfunden werden und das Chaos in der Wohnung eher den Wunsch nach Seelennahrung steigert.
Ich habe aber Ähnliches erlebt:
Früher war meine Küche ein ziemliches Chaos und damals haben wir uns deutlich weniger bewusst und sicher auch ungesünder ernährt als heute in einer vielleicht nicht perfekten, aber doch aufgeräumten und funktionalen Küche. Das heißt aber nicht, dass ich mich ständig von Schokolade und Keksen ernährt habe, weil es mir seelisch schlecht ging. Das war vielleicht auch manchmal der Fall, aber oft ging es einfach um praktische Überlegungen.
Eine vollgestopfte, unaufgeräumte Küche, in der ich erst mal ein freies Plätzchen schaffen musste, um mir etwas zu essen zuzubereiten, verleitete einfach dazu, lieber zu Fertigprodukten zu greifen oder etwas vom Lieferdienst kommen zu lassen – auch wenn das mehr kostete, oft ungesünder war und sogar weniger gut schmeckte als frische, selbstgekochte Speisen. Wenn ich doch mal gekocht habe, dauerte alles viel länger als geplant, macht weniger Spaß und wurde schnell stressig.
Und dann kam bei mir noch hinzu, dass in so einer Chaos-Küche auch noch der Überblick fehlt: Habe ich eigentlich alles da, was ich brauche? Wo steckt jetzt wieder der Pfannendeckel? Mist, die Paprika sind auch nicht mehr frisch… Und Parmesan ist auch keiner mehr im Haus! Da beschränkt man sich dann automatisch und verzichtet auf gesunde Speisen und hohe Kochkunst, auch wenn man eigentlich gerne kocht. Aber eben nicht im Chaos.
Wie geht es Ihnen? Haben Sie Ihre Küche im Griff? Kochen Sie regelmäßig? Oder treibt Sie das Chaos in Ihrer Küche immer wieder zum Italiener um die Ecke oder zu McD?