Bei der BBC habe ich einen Artikel von James Wallman gefunden, bei dem es um die Frage geht, warum wir uns eigentlich mit so vielen unnötigen Dingen umgeben. Ein Zitat daraus:
Consider the average British woman. According to various surveys, she buys 59 items of clothing each year, she has twice as many things in her wardrobe today as she did in 1980, and she has 22 things in there she has never worn.
Manche(r) wird sich wiedererkennen. Auch zitiert Wallman Untersuchungen aus den USA, die das Ausmaß noch drastischer zeigen:
On average, each family had 39 pairs of shoes, 90 DVDs or videos, 139 toys, 212 CDs and 438 books and magazines. Nine out of 10 had so many things that they kept household stuff in the garage. Three quarters of them had so much stuff in there, there was no room left for cars.
Aber warum neigen wir dazu, so viel unnötigen Kram zu kaufen? Natürlich ist mal wieder die Evolution und der Instinkt schuld. Rational wissen wir, dass wir vieles nicht brauchen und nie nutzen. Aber wir haben im Laufe der Evolution gelernt, so viel wie möglich (und wann immer möglich) zu horten. Die ganze Zeit mussten wir (als Spezies) eine Mangelsituation ausgleichen und vorsorgen. So gab es keine Kühl- und Gefrierschränke, Vorrat war etwas für schlechte Zeiten und im Winter gab es kaum Nahrungsmittel.
Doch heute gibt es immer alles. Wer in den Supermarkt geht, erliegt gleich der Verlockung des riesigen Angebots. Was interessiert uns da die blöde Dose Ravioli, die wir für Notfälle zu Hause haben. Oder die Reste vom Wochenende, die noch im Kühlschrank rumgammeln. Wir können es uns ja leisten.
Und das mit dem „leisten können“ ist ein weiterer interessanter Aspekt: T-Shirts für 3,99 Euro, ein neues Tablett für 79,99 Euro oder ein Fernseher für 222 Euro werden uns in der Werbung laufend als Schnäppchen präsentiert. Einmalige Gelegenheit. Jetzt oder nie. Unser Instinkt sagt dann natürlich „JETZT“, denn er wurde ja über die Jahrtausende darauf konditioniert, uns günstige Gelegenheiten erkennen zu lassen.
Sich gegen seinen Instinkt zu stellen geht nur, indem man ganz bewusst die Automatismen aufdeckt, in die man selbst immer wieder hineinläuft. Mir hat da das Führen eines Einkaufstagebuchs sehr geholfen. Nur wer seine eigenen Einkaufsmuster erkennt, kann sie bewusst und nachhaltig verändern! Wer mehr wissen will, dem empfehle ich Die Dinge-Diät im Einkaufskorb. Und wer es selbst einmal ausprobieren will: Mein Dinge-Diät Einkaufstagebuch: Arbeitsbuch mit Vorlagen zum Selbstausfüllen.