Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW) hat eine „tiefenpsychologisch-repräsentative“ Studie „Die neue Macht des Putzens“ veröffentlicht, in der es darum geht, was Putzen, Wischen und Co für die Menschen wirklich bedeuten kann.
Nun muss ich gestehen, dass ich bislang gar nicht wusste, dass es den IKW gibt. Und so richtig tiefenpsychologisch habe ich mich mit meinen Putzgewohnheiten und -vorbehalten auch noch nie beschäftigt. Hätte ich vielleicht mal tun sollten. Die Studie hat nämlich untersucht, welche Bedeutung das Wischen, Saugen und Aufräumen heute hat, und darauf aufbauend fünf unterschiedliche Putztypen identifiziert.
Kernergebnisse der Studie:
- Das Herstellen von Sauberkeit ist heute so wichtig wie lange nicht mehr.
- Putzen hilft den Menschen, den Alltag besser zu bewältigen und einem Gefühl von Ohnmacht und Überforderung entgegen zu treten.
- Die Sehnsucht nach einem sicheren „Hafen“ wird immer größer: 80 Prozent der Studienteilnehmer sagen, dass ihr Zuhause für sie in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden ist.
- Durch Putzen und Aufräumen schaffen sich die Menschen eine eigene vertraute Umgebung, die sie außerhalb ihres Heims vermissen.
- Putzen (und Saugen und Fensterputzen und Staubwischen und und und) soll aber nach wie vor möglichst wenig Zeit und Raum einnehmen. (Das trifft auf mich definitiv zu…)
- 49 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu „Ich mache Ordnung und putze, also habe ich auch das Sagen in unserem Haushalt“. Wer putzt, gewinnt dementsprechend an Bedeutung und „Macht“.
Deshalb haben die Studienmacher die Studienergebnisse auch mit „Die neue Macht des Putzens – Neue Wertschätzung für eine oft verkannte Tätigkeit“ betitelt.
Fünf Putztypen
Basierend auf den Untersuchungsergebnissen haben die Macher fünf verschiedene Putztypen identifiziert:
- Perfektionisten: Sie lieben es gerne vollkommen sauber und ordentlich. Jeder Schmutz muss sofort nach der Entstehung entfernt werden. Menschen dieses Typs versuchen durch besonders perfektionistisches Putzen, sich selbst und das Leben zu kontrollieren. 35 Prozent der Befragten sind Perfektionisten.
- Kaschierer: Die halten vor allem Ordnung an den Stellen, die für alle sichtbar sind. Offensichtliche Unordnung und Dreck müssen zwar beseitigt werden, der Putzaufwand sollte aber möglichst gering sein. Die Kaschierer demonstrieren durch ihr Putzverhalten, dass sie ihr Leben im Griff haben. 24 Prozent der Studienteilnehmer sind Kaschierer.
- Herrscher: Sie glauben, dass niemand so gut putzt wie sie selbst, auch wenn das Putzen an andere delegiert wird. Ihre Auffassung von Sauberkeit ist die einzige, die sie gelten lassen. 17 Prozent aller Befragten ähneln dem Putztyp der Herrscher.
- Lebenskünstler: Sie widmen sich dem Thema Putzen mit großer Gelassenheit und legen für sich ganz individuell fest, was „sauber“ ist. Dazu passt, dass dieser Putztyp häufig auch ganz eigene Ordnungssysteme entwickelt. 15 Prozent der Studienteilnehmer sind Lebenskünstler.
- Kontroletti: Die Kontrolle über Putzen und Sauberkeit behält diese Gruppe ganz allein. Auch sie glauben, die einzigen zu sein, die wissen, wie richtig geputzt wird. Anders als der Herrscher präsentiert sich dieser Putztyp nach außen jedoch als Diener, der die ganze Putzarbeit übernimmt. 10 Prozent der Befragten gehören diesem Typ an.
So ganz kann ich mich da nicht einordnen … ich würde mich nicht als Perfektionistin sehen, aber „kaschieren“ hat für mich so ein wenig den Beigeschmack des Fakens. Vielleicht irgendwo dazwischen? (Und manchmal vielleicht auch ein wenig „Lebenskünstler“?)
Und wie ist es mit dir? Welchem Putztyp würdest du dich zuordnen? Welchen Stellenwert hat das Putzen (bzw. eine saubere oder gar „reine“) Wohnung für dich?