Ich habe ganz verblüfft festgestellt, dass ich das Blog jetzt schon seit eineinhalb Jahren habe und noch nie auf das Thema „Pizza“ gekommen bin. Dabei ist Pizza für mich eine perfekte Spar- und Resteverwertungsmethode und somit ein echter Dinge-Diät-Tipp.
Erst mal braucht man für Pizzateig keine großen Hilfsmittel: Es reichen eine Schüssel für den Teig, eine Gabel, ein Löffel und irgendwas zum Ausrollen! Nix mit Küchenmaschine, Knethaken oder aufwendigem Kneten und Teigfingern.
So geht es: Ein halbes Päckchen Trockenhefe (also 3,5 g) in 650 ml lauwarmem Wasser auflösen. 1 kg Mehl mit Salz und 1 EL Zucker in einer Schüssel mit der Gabel vermischen, Hefewasser und 5 EL Olivenöl zugeben, alles mit der Gabel gut vermengen. Abdecken und mindestens 12, besser 24 Stunden stehen lassen – ggf. immer mal wieder einstechen, da der Teig jetzt geht und Blasen wirft. Das war es schon mit dem Teig. Der Teig muss wirklich nicht geknetet werden, höchstens am Anfang alle halbe Stunde mit der Gabel durchrühren. Nicht benötigten Part einfrieren.
Tomatensoße: Entweder Reste von Nudelsoßen verwenden oder passierte Tomaten mit konzentriertem Tomatenmark, Salz, etwas Olivenöl und getrockneten Kräutern bzw. Gewürzen nach Geschmack glatt rühren, mindestens 1 bis 2 Stunden durchziehen lassen.
Auflagen: Fast alle Käse-, Schinken-, Fleisch-, Gemüse- und sogar viele Obstreste eignen sich – natürlich nicht in jeder Kombination. Sogar Wurstbrät und die letzten Frankfurter haben wir schon auf die Pizza gepackt, genauso wie die Reste von Ananas, Birnen, Pfirsichen usw., die von Desserts oder vom Kuchenbacken übrig geblieben sind.
Teig auf bemehlter Oberfläche nach Wunsch ausrollen (die Arbeitsfläche ist dank Dinge-Diät ja frei), wobei notfalls auch eine Flasche genutzt werden kann, wenn man das Nudelholz auch entsorgt hat. Mit Tomatensoße mit der Unterseite des Löffels bestreichen, nach Belieben mit allen Resten belegen, die der Kühlschrank und die Vorräte hergeben (eigentlich geht alles, rohe Gemüse jedoch sehr dünn schneiden oder vorher blanchieren, damit sie anschließend „durch“ sind).
Im Idealfall auf dem vorgeheizten Pizzastein backen – falls keiner vorhanden ist, dann auf dem Backblech in der Mitte des Ofens. Backofen vorheizen auf höchster Stufe, je nach Herd 8 bis 12 Minuten (Pizzastein) oder 12 bis 15 Minuten backen. Fertig.
Natürlich kann man beliebig variieren. So kann man den Teig auch in eine runde Backform (Metall oder Silikon) oder gar eine backrohrgeeignete Pfanne mit hohem Rand verfrachten und da zur „Big American Pizza“ aufgehen lassen, wenn einem statt nach dünner eher nach dicker Pfannenpizza ist (dann verlängert sich die Backzeit auf gut 20 Minuten). Oder man ersetzt, wie GöGa, einen Teil der Tomatensoße durch BBQ-Soße (sehr gut mit Hühnchenresten, Ananas, Jalapeños und z.B. Gouda). Oder man backt „nackte“ Pizza mit Tomatensoße und Käse, belegt sie nach dem Backen mit Räucherlachs, frischem Dill und ganz dünn geschnittenen Zwiebeln.
Wir haben oft fertigen Teig im Gefrierschrank und dann gibt es Pizza, wenn sich im Kühlschrank mal wieder diverse Reste ansammeln (oder uns einfach nach Pizza ist).
Viel Spaß beim Nachmachen.