Sehr oft höre ich Sätze wie: „Alles gut und schön, aber DAS kann ich doch nicht wegwerfen. Das ist doch viel zu wertvoll.“ Geht es dir ähnlich?
Ich wette, dass du bei den meisten Dingen den Wert aber viel zu hoch einschätzen. Mach einfach mal einen Test: Nimm irgendwas, von dem du dich nicht trennen möchtest. Und dann schätz seinen Wert. Anschließend schaust du auf eBay, Amazon oder irgendeinem Flohmarkt-Portal nach, was ein vergleichbarer Artikel heute kosten würde – sei es neu oder gebraucht. Du wirst wahrscheinlich enttäuscht und schockiert sein, wie wenig die Sachen anderen wert sind.
Was uns gehört, bewerten wir höher! Der Marktwert eines typischen Produktes sinkt mit jedem Tag, aber je länger wir etwas besitzen, desto mehr ist es uns ans Herz gewachsen. Unser „gefühlter“ Wert hat jedoch nichts mit dem Marktwert zu tun. Das ist schmerzlich, vor allem, wenn man sieht, dass man für seine Sachen auf dem Gebrauchtmarkt nicht viel bekommt.
Aber es ist auch hilfreich, weil man sich so klar machen kann, dass es nicht um finanzielle Werte geht, wenn man sich von etwas trennt: Wir suggerieren uns zwar, dass es um harte, monetäre Werte geht, aber oft sind es in Wirklichkeit weiche Werte, also Emotionen, die es uns schwer machen, loszulassen.
Wenn man sich das ganz klar macht und die beiden trennt, dann stellt man ziemlich rasch fest, dass man sich von bestimmten Dingen durchaus gefahrlos trennen kann: Bei Bedarf Ersatz zu besorgen ist nämlich ganz offenbar kostengünstig möglich!
Natürlich gibt es auch Raritäten oder emotional besetzte Stücke, für die es keinen adäquaten Ersatz gibt. Die darfst du gerne behalten. Doch häufig werfen wir beide Kategorien in einen Topf und differenzieren nicht ausreichend.