Es scheint irgendwie ein menschlicher Wesenszug zu sein, dass wir uns oft direkt an eine Aufgabe machen, ohne sie vorab gründlich zu planen. Ich bin da keine Ausnahme. Aber ich weiß auch, dass ich überall dort besser, konsistenter und schneller meine Ziele erreiche, wenn ich mir vorher ein wenig Zeit nehme, mein Vorhaben zu planen.
Das gilt fürs Einkaufen ebenso wie für Reisevorbereitungen oder wenn größere Aktivitäten oder Aufgaben anstehen. Natürlich ist es leicht, sich einzureden, dass man ja nur schnell Milch, Bananen und Eier holen will … da braucht man keine Einkaufsliste. Aber meine Erfahrung ist da eine andere:
Neulich war ich mit meiner Mutter unterwegs und als ich sie nach Hause fuhr, bat sie, noch schnell bei Rewe zu halten, um noch ein paar Sachen einzukaufen. Im Weiteren lief sie dann ziemlich hektisch durch den Laden und suchte ein ums andere Produkt zusammen, natürlich ohne Einkaufszettel. Und an der Kasse war sie unsicher, ob sie nicht doch etwas vergessen hätte. Sie ließ mich sogar in der Kassenschlange mit dem Einkaufswagen stehen, um doch noch schnell eine Packung Frischkäse zu holen … und dabei auch noch drei Tafeln Schokolade mitzunehmen, die in einem auffälligen Display quasi im Weg stand.
Nicht nur, dass meine Mutter im Nachhinein zugegeben hat, mehr gekauft zu haben als beabsichtigt: Wenn ich nach Einkaufsliste shoppe, ist das auch weniger hektisch und chaotisch, ich bin nicht verunsichert, ob ich was vergessen habe … und in der Regel weiß ich auch vorab ziemlich genau, was die Sachen kosten sollen oder dürfen, die ich zu kaufen beabsichtige. Planung macht da das Leben wirklich einfacher.
Aber oft drücken wir uns vor dieser „Arbeit“. Planen kostet Zeit. Und Zeit ist kostbar. Vor ein paar Tagen habe ich mich damit selbst reingelegt: Auf der Arbeit hatte ich einen scheinbar simplen Job zu erledigen und die Zeit drängte. Also schnell ans Werk. Und dann musste ich nach einer Dreiviertelstunde feststellen, dass ich etwas Blödes übersehen hatte und von vorne beginnen konnte. Meh. Hätte ich mir vorher drei Minuten Zeit genommen, eine kleine Checkliste zu schreiben, wäre das nicht passiert.
Derzeit plane ich unseren anstehenden kleinen Urlaub. Also gibt es eine Liste mit Dingen, die bis zur Abreise noch zu erledigen sind, eine mit den Sachen, die wir mitnehmen wollen, und eine mit Ideen, was wir am Ziel unternehmen wollen. Und auf dieser letzten Liste steht auch ganz groß: NICHTS TUN!
Gerade dieser Punkt ist mir besonders wichtig, weil ich nicht nur hektisch von A nach B rennen will, um möglichst alles gesehen zu haben, sondern auch mal einen Tag wirklich ausspannen möchte. Deshalb gehört auch das „NICHTS TUN“ auf die Liste. Einfach, um es bewusst zu machen. Und das Beste an dieser Planung ist: Diese Vorbereitungen machen auch Vorfreude auf die Reise. Planung kann also auch Spaß machen. Und gibt Sicherheit.