Die Aufgabe, den Haushalt zu führen und in Ordnung zu halten, fällt meist auf uns zurück. Mit „uns“ meine ich natürlich die Frau im Haus, die mit viel Organisationstalent, Zeitmanagement und Lösungskompetenz neben vielen anderen Aufgaben für Kochen & Backen, Putzen & Saugen, Wischen & Waschen, Bügeln & Kübeln Zeit finden soll.
Praktischerweise wurden in den letzten hundert Jahren ein paar Hilfsmittel erfunden, die diese Arbeiten erleichtern können. Bügeleisen, Herd, Staubsauger, Waschmaschine und Co. finden sich wohl in den meisten Haushalten. Doch manchmal ist es Zeit zu überprüfen, ob die vorhandenen Gerätschaften noch up-to-date sind oder mehr Mühe machen und Zeit kosten als nötig.
Bewusst wurde mir das zum ersten Mal im letzten Herbst, als Petra begeistert von ihrem neuen Bügeleisen sprach, mit dem die Arbeit viel leichter und auch schneller geht. Tatsächlich hatte ich auch noch einen ziemlich alten und schweren Trumm, Sohle längst stumpf, mit dem ich mich abmühte. Das war dann der auslösende Moment, sich mal nach einem neuen Bügeleisen umzuschauen. Ich habe es Petra nachgemacht und in ein Gerät investiert, mit dem mir das Bügeln leichter von der Hand geht und mehr Spaß macht. Das spart ein paar Minuten, aber noch mehr wert ist, dass ich das Bügeln jetzt nicht mehr ganz so lästig finde.
Aber im Grunde hatte ich vorher schon beim Klamottenkauf darauf geachtet, möglichst pflegeleichte Sachen zu kaufen, die gar nicht gebügelt werden müssen oder sich zumindest leicht bügeln lassen. Letztlich hat also auch die Kleiderwahl einen Einfluss darauf, wie aufwändig die Hausarbeit ist.
Ein anderes Beispiel: Die Saugroboter, die man jetzt immer häufiger sieht, werden immer besser. Ganz ersetzen können sie den Staubsauger zwar nicht, aber wenn so ein kleiner Wicht regelmäßig herumwuselt, dann muss man selbst seltener zum Staubsauger greifen und ist eigentlich nur noch für die Ecken, schwer erreichbaren Stellen und die gelegentliche Grundreinigung zuständig. (Naja, Ausleeren und die Rollen von Haaren und Flusen Befreien beherrscht der Kleine auch nicht selbstständig, aber trotzdem reduziert sich so der Aufwand für die moderne Hausfrau.)
Auch in anderen Bereichen hat sich einiges getan: Waschmaschinen sind sparsamer geworden und beherrschen mehr Kurzwasch- und Ökoprogramme, manche Kühlschränke sind cleverer eingerichtet und haben z.B. unterschiedliche Klimazonen. Man muss nur immer darauf achten, dass man nicht das Opfer der Werbung wird: Moni hat sich einen kombinierten Mikrowellen-Grill-Heißluft-Umluft-Dampfgar-und-was-weiß-ich-noch-alles-Miniofen gekauft. Und (vermutlich durch Fehlbedienung) ihre erste TK-Pizza darin so verkohlen lassen, dass der Rauchmelder anschlug. Jetzt ist sie so unsicher, dass sie das Ding die meiste Zeit meidet. Und wenn sie es doch nutzt, muss sie erst mal eine Viertelstunde die Bedienungsanleitung konsultieren. Dann lässt sie das Ding auch nicht mehr aus den Augen, wenn es eingeschaltet ist … Zeitgewinn sieht anders aus.
Ich habe bei mir zwei weitere Küchengeräte ersetzt:
- Da wir gerne Pommes essen, hatte ich über Jahre eine Tefal Actifry – eine Heißluft-„Friteuse“ mit Rotationsarm. Aus frischen Kartoffeln einen Berg Pommes machen gelang darin ziemlich gut, dauerte aber 40 Minuten. Und wenn ich andere Sachen darin machen wollte, störte der Rotationsarm meistens. Jetzt haben wir uns einen Philips Airfryer XL gegönnt und die Actifry in Rente geschickt. Der Airfryer kommt ohne Rotationsarm aus, arbeitet sonst aber nach dem gleichen Heißluftprinzip. Aber nicht nur, dass unsere Pommes jetzt in der Hälfte der Zeit fertig sind: Das Ding ist auch wesentlich universeller und kann auch zerstörungsfrei und mit minimalem Aufwand panierte Schnitzel machen, einen Crumble oder ein paar Pizzamuffins backen und vieles mehr. Zeit und Flexibilität gewonnen!
- Zudem hatten wir einen von diesen kleinen Sandwich-Makern, in die genau zwei Toastscheiben nebeneinander passen – oder eben nicht, denn wenn man da noch Füllung und zwei weitere Toasts drauflegte und das Ding zuquetschte, gab es immer eine ziemliche Sauerei. Jetzt haben wir einen großen, martialisch aussehenden Tisch-Kontaktgrill mit Fettablaufrinne und einer fast riesig zu nennenden Grillfläche. Erst war ich skeptisch wegen der Größe, aber wir haben schon mehr Sandwiches damit gebacken als mit dem anderen Ding in zig Jahren. Und die eigentliche Hauptfunktion als Tischgrill bedeutet eine Bereicherung für unseren Speiseplan, zumal alles superschnell geht. (Selbst Monis TK-Pizza könnte man in dem Teil aufbacken.)
Das sind nur ein paar Beispiele. Wo du etwas bei dir optimieren kannst, hängt natürlich ganz von den Umständen und deinen Gewohnheiten ab. Ich möchte beispielsweise auch unseren Reiskocher nicht mehr missen, aber wer kaum Reis kocht, nur Kochbeutel benutzt oder keinen Platz dafür hat, wird damit vielleicht nicht glücklich.
Mein Tipp lautet aber auf alle Fälle, sich nicht einfach mit dem Status quo abzufinden. Die richtigen Helfer können schnell hier ein paar Minuten und dort ein paar Minuten einsparen. Statt jede Woche selbst zu saugen, nur noch alle zwei bis drei Wochen selbst tätig zu werden, kann schnell eine Zeitersparnis von ein paar Stunden im Monat bedeuten – aufs Jahr gerechnet lohnt sich das richtig. Und dass man mit neuen Geräten zum Teil viel Energie sparen kann, ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i. Es ist also nicht immer sinnvoll, zu warten, bis etwas den Geist aufgibt, bevor man es durch etwas Besseres ersetzt.