Immer mal wieder treffen wir uns im größeren oder kleineren Kreis zu einer Reste-Party. Diesmal war der Anlass, dass Karla über Pfingsten für drei Wochen in Urlaub fuhr. Und da sie noch diverse Lebensmittel hatte, die sie bis zur Abreise alleine nicht aufbrauchen konnte, hat sie uns alle eingeladen zum gemeinsamen Kochen (und Speisen)… und jeder konnte seine eigenen Reste mitbringen. Früher wäre wohl ein Großteil von den Lebensmitteln im Müll gelandet.
Zugegeben: Bei unseren ersten Reste-Partys war es manchmal ein wenig chaotisch, da wir keine Ahnung hatten, was wohl zusammenkommen würde. Da war eine Menge Improvisation gefragt. Mittlerweile koordinieren wir uns vorher schon ein wenig über WhatsApp und notfalls werden dann noch ein paar Dinge eingekauft, wenn die Reste sehr einseitig sind, die zusammenkommen.
Aber man sollte auch nicht zu viel vorab planen: Ein Teil des Spaßes ist es gerade, spontan irgendwas zu zaubern, sich überraschen zu lassen und sich gegenseitig zu inspirieren. Die Reste-Party läuft dann so ab:
- Zunächst wird erst mal alles gesichtet, Ideen gesponnen, was wir daraus zaubern können, gegrübelt, ob wir die dazu fehlenden Zutaten irgendwo auftreiben (oder ersetzen können) und im Internet oder in Kochbüchern nach Rezeptideen passend zu unseren vorhandenen Zutaten gesucht.
- Dann wird gemeinsam vorbereitet und gekocht, während eine von uns noch notwendige, fehlende Zutaten besorgt (sei es im Supermarkt oder von zuhause).
- Schließlich wird irgendwann gemeinsam gegessen, wozu meist auch unsere Männer eingeladen werden (die sich gerade im Sommer gerne auch als Griller einspannen lassen). (Notfalls müssen die für Getränke oder zusätzliches Grillgut sorgen, damit sie „zugelassen“ werden 😉
- Kommen zu viele Reste zusammen, dann werden die Reste der Reste verteilt … z.B. an die, die nicht in Urlaub fahren.
Ein paar Erkenntnisse, die wir ziemlich rasch gewonnen haben:
- Salate gehen mit fast allem, man kann auch Nudeln, Couscous, Reis, Kartoffeln und sogar altes Brot dazu geben, wenn man mag.
- Kartoffelauflauf ist superpraktisch, weil man da auch die Reste noch mitnehmen kann (und Zwiebeln, Milch, Sahne, Käse etc. gleich mit verbraucht).
- Oft machen wir auch einen schnellen Pizzateig und jeder kann sich seine Minipizzen nach Wunsch belegen: Da geht eigentlich auch alles, vor allem das offene Glas Paprika, die Salami- und Schinkenreste und alle möglichen Käsereste (einfach reiben, zerbröseln oder in dünne Streifen schneiden, z.B. mit dem Sparschäler … selbst der Brie hat so einen Abnehmer gefunden, nachdem Petra die glorreiche Idee hatte, das Stück im Tiefkühler kurz anzufrieren).
- Und die Reste-Party mit einem Grillen zu verbinden ist ebenfalls praktisch, da einerseits die Reste oft eher „fleischarm“ sind und sich die Männer so selbst um ihre Fleischration kümmern, und da andererseits auch alle möglichen Gemüse gegrillt werden können.
Natürlich haben wir zum Schluss der Reste-Party meist doch wieder Reste. Diesmal zu viele Salate und zu viel Kartoffelauflauf … aber es haben sich Abnehmer für alles gefunden. Und zum Glück waren die Gäste auch diesmal alle so clever, Getränke mitzubringen.
In der Form ist so eine Reste-Party wirklich nett: Karla ist ihre Reste losgeworden und konnte kurz darauf in Ruhe in Urlaub fahren. Küche und Utensilien haben wir gemeinsam auf Vordermann gebracht. Und es war ein witziger Anlass, um mal wieder gemeinsam zu kochen und sich in geselliger Runde zu treffen. Zur Nachahmung empfohlen!