Ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit ich in meinem Leben damit vergeudet habe, nach irgendwas zu suchen: War doch hier irgendwo? Oder doch im Flur? Wann hab ich das verflu… Teil zum letzten Mal gesehen? Und wo? Wahrscheinlich habe ich so schon Tage verloren. Oder gar Wochen.
Es hat ziemlich lange gedauert (und die Dinge-Diät gebraucht) bis ich wirklich verstanden habe, dass alles seinen angestammten Platz haben sollte. Dahin kommt es nach Gebrauch wieder zurück. PUNKT.
Das wirkt erst mal wie die Vorhaltungen, die unsere Eltern uns gemacht haben, als wir noch Kinder waren: Räum endlich mal auf! Aber das ist es nicht. Im Gegenteil: Wenn alles seinen Platz hat, kommt es gar nicht mehr zum Chaos und man muss gar nicht mehr in einer Gewaltaktion aufräumen.
Und es geht nicht nur ums Suchen allein:
- Wenn alle Socken in einem Fach, alle Stifte in einer Schublade und alle Konserven geordnet in einem Regal stehen, dann hat man sofort einen Überblick, was man braucht (und wovon man zu viel hat).
- Wenn etwas keinen angestammten Platz hat, dann ist es nicht richtig in das Leben und den Alltag integriert: Ein gutes Signal, sich zu fragen, ob man das Teil wirklich braucht.
- Wenn alles Benötigte „seinen“ Platz hat und Unnützes ausgemistet wird (um Platz zu schaffen für die wichtigen Dinge), dann fällt es auch viel leichter, Ordnung zu halten und zu schaffen, wenn etwas dazu kommt. Dann muss man nämlich nicht irgendwo Stauraum oder Ablageorte suchen, sondern heftet die Rechnung gleich für die Steuer ab und legt die neuen Prospekte auf den einen Prospektestapel, der jede Woche ausgemistet wird.
- Und natürlich ist die Zeit, die man einspart, weil man nicht mehr ständig suchen muss, ein riesiger Vorteil.
Es ist wirklich verblüffend, wie viel Effizienz dieser kleine Aspekt bringt … ob am Arbeitsplatz, in der Küche, im Wohnzimmer, bei den Klamotten in den Schränken und Fächern, bei der Suche nach aufgeladenen Batterie oder Akkus oder auch der Ablage des Schlüssels und der Einkaufstasche!
Und ich bin überzeugt davon, dass es auch „gesünder“ ist. Denn früher habe ich manchmal regelrecht Panikanfälle und Herzrasen bekommen, wenn ich dringend zu einem Termin musste und meine Geldbörse oder den Autoschlüssel nicht finden konnte. Oder ich habe stundenlang mit mir selbst gehadert, weil ich ewig nach meiner Bluse gesucht habe, nur um dann nach einer Fahndungsaktion durch alle Schränke (mit dem entsprechend hinterlassenen Chaos) festzustellen, dass das Ding seit Wochen im Wäschekorb vergammelt. Oder nervenaufreibende Diskussionen mit meinem Mann, wer von uns eine bestimmte Rechnung für die Steuer oder eine Reparatur verlegt hat. (Was ja besonders ärgerlich ist: Wenn man etwas sucht, ist es immer das letzte Teil, das man in die Hand nimmt … warum hat man nicht damit angefangen?)
Also, einfach ausprobieren und für alles einen (!) festen Platz bestimmen, an den es zurückgelegt und wo alle gleichen Dinge gesammelt werden. Du musst ja nicht gleich alles neu ordnen, aber fang mit einem kleinen Bereich an, der dich immer wieder Zeit und Nerven kostet. Am besten heute.
Hier gibt es die früheren Zeitspar-Tipps zum nachlesen: Zeitspar-Tipp #1, Zeitspar-Tipp #2, Zeitspar-Tipp #3, Zeitspar-Tipp #4