Gestern erreichte mich ein Newsletter, der mich erst einmal sprachlos machte: Die iPad-App, mit der ich die meisten Blogbeiträge schreibe, bevor ich sie in WordPress veröffentliche, wechselt von einer Bezahl-App zu einem Abomodell.
Klar, auch Programmierer müssen leben, aber ich habe die App vor einiger Zeit für rund 20 Euro gekauft, jetzt soll ich zukünftig 5 Euro pro Monat zahlen. Das ist aufs Jahr gerechnet dreimal so viel. Zwar bieten die Ulysses-Entwickler günstigere Jahresabos und ich könnte künftig die App auch auf dem Mac nutzen – aber erstens mag ich mich nicht für ein Jahr festlegen und zweitens brauche ich das Programm für den Mac gar nicht. Lange Rede, kurzer Sinn: Software-Abo für Ulysses? Ohne mich!
Ich bin absolut dafür, Sachen auszuleihen oder zu mieten, die man nur für einen begrenzten Zeitraum braucht. Und ich habe auch nichts gegen Abos, bei denen jeden Monat neue Inhalte oder Funktionen nachgeschoben werden, die ich in Anspruch nehme. Ich muss auch Zeitschriften oder Bücher nicht besitzen … ich möchte sie nur mal lesen können, danach sind sie eh Altpapier. Aber ein Programm will ich nicht mieten müssen, schon gar keinen Texteditor: Die Funktionen, die das Programm heute hat, reichen mir. Und es ist nicht so, dass es keine Alternativen gäbe. Daher werde ich nicht endlos für etwas zahlen, das ich eigentlich schon mal gekauft habe.
Doch das Erlebnis hat mir klar gemacht, dass es generell Zeit wird, mal wieder alle regelmäßigen Zahlungen zu überprüfen. Letzte Woche habe ich ja Readly vorgestellt – damit fallen vermutlich auch die letzten Zeitschriftenabos weg. Skoobe, Spotify und Amazon Prime sind für uns nützlich: Die bleiben also.
Aber es gibt viele andere regelmäßige Zahlungen, die ich mir auch mal wieder anschauen sollte:
- Versicherungen
- Handy-/Telefon-/Internet-/Kabel-TV-Verträge
- Strom/Gas/Wasser
- Vereinsmitgliedschaften
- Spenden per Dauerauftrag/Einzugsermächtigung
- Kosten für Kontoführung und Kreditkarte
- die Jahreskarte unserer Verkehrsbetriebe und die Bahncard
- …
Da kommt eine Menge zusammen und es lohnt sich, die Kosten mal zu kontrollieren:
- Manchmal gibt es deutlich günstiger Anbieter, dann sollte man einen Wechsel in Betracht ziehen (aber natürlich kann so ein Wechsel nervig sein, ist also nicht immer die optimale Lösung).
- Manchmal reicht schon ein Anruf oder eine Mail mit der Frage, ob es eine günstigere Option gibt, vielleicht mit dem Hinweis auf die Konkurrenzangebote oder die aktuellen Konditionen für Neukunden, dann sollte man umsteigen (meist muss man sich dann für 12 oder 24 Monate an den Anbieter binden, aber es kann sich finanziell lohnen).
- Und manchmal stellt man fest, dass man auf etwas mittlerweile komplett verzichten kann. Dann sollte man den Vertrag einfach zum nächstmöglichen Zeitpunkt kündigen.
Zugleich finde ich es wichtig, immer wieder zu überprüfen, welche zusätzlichen Abos man in den letzten Monaten eingegangen ist. Gerade im Internet setzen immer mehr Anbieter auf Abodienste: Abo für den Speicherplatz, monatliche Gebühren für die „Pro“-Features des Mailanbieters, Abos für Content-Angebote (Musik, Filme, E-Books, Zeitungen, Zeitschriften, Bilderdienste …), Abos für sonstige Services, Abos für Programme usw. Oft wird man mit kostenlosen Probemonaten geködert, muss aber seine Zahlungsdaten eingeben – und dann vergisst man zu kündigen und hat ein kostenpflichtiges Abo an der Backe. Sind ja nur 2 Euro. Aber hier 2 Euro und dort 5, und da noch mal 7 … das summiert sich. Vor allem, wenn sich die Abos monatlich automatisch verlängern.
Daher mein Tipp: Überprüf doch mal deine Abos und regelmäßigen Zahlungen. Vermutlich findest du auch ein paar Möglichkeiten, Geld zu sparen oder bessere Konditionen rauszuschlagen. Viel Glück!